Das Vocat Trio
Die Winzer der Domaine des Crêtes, die laut Gault & Millau zum exklusiven Kreis der 150 besten Schweizer Winzer gehört, stehen nun vor ihrem eigenen Gericht. Das Gut, das sich auf den fünf Hügeln oberhalb des Dorfes Noës befindet, verfügt über ein hochkompetentes Triumvirat. An der Spitze steht Yves Vocat, der den Familienbetrieb 1982 übernahm und seither kontinuierlich modernisiert hat. Doch jeder gute Juror weiß, sich mit den richtigen Leuten zu umgeben: Für seine Weinurteile hat er zwei vertrauenswürdige Gutachter hinzugezogen – seine Kinder Martine und Pierre.
Jeder verteidigt seine Zuständigkeit, doch wenn es um wichtige Angelegenheiten geht, herrscht Kollegialität. Ein Beispiel dafür ist die Überwachung der Weinbereitung: Die drei Weinmeister verkosten, bewerten und beraten gemeinsam über die Qualität und Entwicklung ihrer Jahrgänge. Dank dieser Beratung produzieren sie unverwechselbare und ausgewogene Weine, bei denen Frische und Trinkbarkeit im Mittelpunkt stehen. Man munkelt sogar, dass die Vocats eine Schwäche für trockene Weine haben, bei denen die Rebsorte ihre authentische Ausdruckskraft entfaltet. „Es gibt nichts Besseres als ein Glas Fendant“, gesteht Martine unter Eid.
Gemäss Artikel 47 setzen sich diese „Anwälte“ des Terroirs auch für die Natur ein. Als Pioniere auf diesem Gebiet haben sie vier Hektar Rebfläche für Versuche mit Behandlungen ohne synthetische Produkte reserviert – eine mutige Initiative, die inzwischen auf das gesamte Weingut ausgeweitet wurde. Nach Prüfung der Beweise ist das Urteil eindeutig: Domaine des Crêtes ist tatsächlich schuldig … schuldig, drei der besten Schweizer Winzer in seinen Reihen versteckt zu haben!