Begegnung mit Mutter Natur
Vor über dreißig Jahren, als die Walliser Hänge durch die Auswirkungen synthetischer Produkte arg verödet waren, erhob sich im Herzen der Reben ein seltener Spross: Marie-Bernard Gillioz. Eine visionäre Frau in der Blüte ihres Lebens, die es wagte, von den Furchen des konventionellen Weinbaus abzuweichen. Während ihre Kollegen das Unkraut, das ihre Reben bedeckte, missbilligten, folgte sie entschlossen ihrer Überzeugung: „Die Natur gehört uns nicht, wir müssen sie pflegen und leben lassen.“
In seinen Weinbergen ist jeder zum Fest eingeladen: Schmetterlinge, Vögel, Hasen, Wildblumen ... Eine Symphonie der Artenvielfalt, deren Meisterwerk zweifellos die Parzelle Corbassière ist. „Heroischer Weinberg“ oder gar „Freilichtmuseum“: Er erstreckt sich über 800 Meter Hang, aufgeteilt in 11 schwindelerregende Terrassen, auf denen hundert Arten harmonisch nebeneinander existieren ... und sogar Kakteen die Stars zwischen den Reben sind!
Als Pionierin des respektvollen Weinbaus war Marie-Bernard die erste Frau, die Vitival leitete, eine symbolträchtige Bewegung zur Wiederbelebung des Walliser Weins. Getreu ihrer Philosophie wird jede Parzelle separat vinifiziert, wodurch die einzigartige Seele ihres Terroirs zum Vorschein kommt. Kurz gesagt: Marie-Bernard ist diese leicht rebellische Blume, dieser frische Wind, der zwischen den Rebstöcken weht, eine einfache und ganzheitliche Frau, die im Laufe der Jahreszeiten zur Mutter Natur des Walliser Weinbaus geworden ist.